Haar

Haar
Haar:
Mhd., ahd. hār, niederl. haar, engl. hair, schwed. hår gehen auf germ. *hēra- »Haar« zurück, das mit verwandten Wörtern in anderen idg. Sprachen, z. B. lit. šerỹs »Borste«, russ. šerst᾿ »Wolle«, zu einer Wurzel *k̑er‹s›- »starren, rau, struppig sein« gehört (vgl. mnd. haren »rau, rissig, trocken sein«, isl. hara »starren«). – Das Wort bezeichnet nicht nur das einzelne Haar, es wird auch kollektiv im Sinne von »Gesamtheit der Haare, Behaarung«, speziell »Behaarung des Kopfes, Kopfhaar« gebraucht. Eine bedeutende Rolle spielt das Haar im Volksglauben (als Symbol der Freiheit, auch der Kraft) und in Redensarten. – Abl.: haaren ‹sich› (mhd. hāren »die Haare ausraufen«, im Nhd. dann »Haare verlieren«). Zus.: Haaresbreite (18. Jh.); haarscharf (18. Jh.); Haarspalterei (19. Jh.); haarsträubend (19. Jh.).
• Haar
Haare auf den Zähnen haben
(ugs.) »bissig ‹und bösartig› sein; schroff ‹und rechthaberisch› sein«
Die Wendung geht wohl von der Vorstellung aus, dass starke Behaarung ein Zeichen großer Männlichkeit, der Kraft und Couragiertheit sei. Wenn man einem Menschen Haare sogar dort zuschreibt, wo sie nicht wachsen, z. B. auf den Zähnen oder, wie man früher sagte, auf der Zunge, so möchte man ihn als besonders stark und couragiert hinstellen.
Die Wendung wurde dann auf die bissige, schroffe Art einer Frau bezogen.
kein gutes Haar an jmdm., an etwas lassen
»jmdn., etwas schlecht machen, völlig verreißen«
Die Wendung meint eigentlich, dass man an einem Menschen oder einer Sache nichts Gutes, noch nicht einmal ein Haar lässt.

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Haar [1] — Haar (Pili, Anthrop. u. Zool.), seines, röhrenförmiges, hornartiges, elastisches Organ, welches im Thierreich ziemlich allgemein verbreitet ist, bes. aber bei den Säugethieren fast die ganze Haut bedeckt. Das untere weiche, weiße, angeschwollene… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Haar — das; (e)s, e; 1 ein feines Gebilde, das wie ein Faden aussieht und aus der Haut von Menschen und vielen (Säuge)Tieren wächst <ein blondes, braunes, graues usw Haar; jemandem / sich ein Haar ausreißen; sich die Haare an den Beinen, unter den… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • HAAR (A.) — HAAR ALFRÉD (1885 1933) Mathématicien hongrois, né à Budapest et mort à Szeged. Élève de David Hilbert à Göttingen (1905 1910), Alfred Haar, après un court passage à l’École polytechnique de Zurich, devint en 1912 professeur à l’université de… …   Encyclopédie Universelle

  • Haar — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Haare Bsp.: • Sie hat dunkles Haar (=Haare). • Sie hat lange Beine und kurzes Haar, hübsche blaue Augen und eine schlanke Figur. • Ihre Haare sehen heute wundervoll aus …   Deutsch Wörterbuch

  • Haar — (h[aum]r), n. [See {Hoar}.] A fog; esp., a fog or mist with a chill wind. [Scot.] T. Chalmers. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Haar — On peut évidemment penser à un homme chevelu (alllemand Haar = cheveux), mais il s agit aussi d un toponyme, avec deux sens possibles : marécage en bas allemand, lin en haut allemand …   Noms de famille

  • Haar [2] — Haar, 1) als pflanzliches Organ, s. Haare; 2) eine zarte Faser, bes. eine Faser in Wolle od. Seide; 3) die rauhe Wolle auf schon bereitetem Tuche; 4) so v.w. Haarseide; 5) in Zusammensetzungen ein Mineral, welches in Gestalt der Haare, gewöhnlich …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Haar [3] — Haar, Gebirg, so v.w. Haarstrang …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Haar [1] — Haar der Menschen, Tiere und Pflanzen, s. Haare; in der Spinnerei soviel wie Flachs …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Haar [2] — Haar, die (Haarstrang), Bergrücken in der preuß. Provinz Westfalen, der, von O. nach W. ziehend, das rechte Ufer der Möhne und dann der Ruhr in einer Länge von 75 km begleitet, in der Gegend von Unna in das Ardey und Ruhrkohlengebirge (s. d.)… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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